Kombiwetten


Bei Kombinationswetten werden mehrere unabhängige Wetten zu einer einzigen Wette verschmolzen. Die Quoten der einzelnen Wetten werden (in europäischer Darstellung) miteinander multipliziert. Werden alle Einzelwetten gewonnen, wird die dadurch entstehende Gesamtquote ausbezahlt. Wenn auch nur eine der Einzelwetten verloren geht, ist der gesamte Einsatz verloren. Cashbacks von Einzelwetten ändern die Quote dieser einen Wette auf 1,0 und die Gesamtquote wird neu berechnet.

Kombiwetten erhöhen den Gewinn, aber auch das Risiko. Werden ausschließlich faire Quoten (also solche mit Value 0) gespielt, ergeben Kombiwetten mathematisch ein Nullsummenspiel. Der Gewinn erhöht sich in gleichem Ausmaß wie das Risiko. Also z. B. doppelter Gewinn bei doppeltem Risiko. Werden aber Value-Quoten gespielt (bei denen die Auszahlung höher als das Risiko ist), erhöht sich der Erwartungswert gegenüber Einzelwetten. Anders formuliert steigt der Gewinn bei Kombiwetten mit Value-Quoten stärker als das Risiko.

Wetten mit Value-Quoten zu kombinieren, erhöht den Erwartungswert

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob er nicht auf die EV-Erhöhung verzichten möchte, um die Gewinnchance zu steigern. In der Regel ist das auch bei hohen Einzelquoten sehr sinnvoll, da die Wette ansonsten – hoher Value hin oder her – zu spekulativ werden würde. Ein Fehler wäre kombinieren aber auch in dem Fall nicht.

Selbstverständlich ist auch die Umkehrung korrekt. Wetten mit Undervalue-Quoten erhöhen ihren Undervalue durch Kombination. Das ist der Grund, warum Anfänger von Kombiwetten meist abgeraten wird. Da sie mangels Erfahrung meist Undervalue-Quoten spielen, erhöht sich ihr Verlust durch Kombis oft sehr dramatisch. Vor allem wenn sie – wie viele Anfänger – sehr viele Wetten kombinieren.

Da Wetten nur bei jeweils einem Anbieter kombiniert werden können, wird es eher selten vorkommen, dass man mehr als zwei gute Value-Quoten findet, die man miteinander kombinieren kann. Kombis mit vielen Spielen werden daher in der Praxis selten vorkommen. Es sei denn, man sucht die Quoten, die man spielt allzu sorglos aus.

Technisch kann man eine Kombiwette übrigens als „Verkettung“ der Einzelwetten sehen. Der Einsatz wird auf die erste Wette gesetzt, gewinnt diese, wird die gesamte Auszahlung dieser Wette auf die zweite Wette gesetzt usw. Das ganze geht so lange weiter, bis eine der Wetten verloren wird (also die Auszahlung 0 ist) oder die letzte Wette gewinnt und ausgezahlt wird.

Daraus kann man übrigens auch die Erkenntnis gewinnen, dass es wenig Sinn macht, Wetten zu kombinieren, die zeitlich weit auseinander liegen. Satt dessen kann man den Gewinn der früheren Wetten später immer noch komplett auf die späteren setzen. Man kann es sich in der Pause zwischen den Wetten auch anders überlegen. Einzige Ausnahme ist, wenn man erwartet, dass die Quote der späten Wetten in dieser Pause fallen könnten.

Zeitlich verschiedene Wetten zu kombinieren ist auch ein beliebter Anfängerfehler.

Systemwetten

Systemwetten sind eine Unterart von Kombiwetten. Ein Beispiel für eine Systemwette wäre 2 aus 3. Das bedeutet, man kombiniert 3 Wetten, hat aber auch gewonnen, wenn nur zwei davon richtig getippt wurden. In der Praxis sieht das so aus, dass der Buchmacher die Systemwette in mehrere Kombiwetten aufsplittet, die dann jeweils ausgewertet werden. Es spricht nicht wirklich etwas dagegen, solche Wetten zu spielen, solange auf Value-Quoten gesetzt wird.