Wie bei vielen Dingen machen Anfänger auch im Sportwetten häufig Fehler. Und meistens sind es immer die gleichen Fehler, weshalb wir hier einige davon aufzählen.
Fehler 1: Mangelnde Disziplin
So wie Disziplin im Sport wichtig ist, ist sie auch beim Wetten unerlässlich. Viele Anfänger lassen sich dazu hinreißen, nach ein paar verlorenen Wetten die Nerven zu verlieren und den Verlust sofort wieder herein holen zu wollen. Dafür setzen sie dann enorme Beträge auf eine einzige Wette. Das kann mit Glück gut gehen. Es kann aber auch schief gehen und dann ist oft die gesamte Bankroll weg.
Auch eine Glückssträhne mit vielen gewonnenen Wetten kann Anlass sein, abzuheben und alle Regeln des Money Management zu missachten. Man fühlt sich unbesiegbar und möchte statt ein paar Hundert gerne viele Tausend Euro Gewinn machen. Glückssträhnen enden aber immer irgendwann und dann führen die massiv erhöhten Einsätze schell in den Ruin.
Tipp: Immer auf dem Boden bleiben, auch wenn mal viel daneben geht oder alles immer zu funktionieren scheint. Einsatzerhöhungen erst langsam mit gestiegener Wetterfahrung durchführen.
Fehler 2: Große Kombis mit Zeitdifferenz spielen
Viele Spieler sehen Sportwetten als eine Art Toto, wo zehn oder mehr Spiele miteinander kombiniert werden und auf das große Glück gehofft wird. Dies ist an und für sich schon ein Fehler, weil bei so vielen Spielen beinahe garantiert ist, dass viele schlechte Quoten (also Undervalue-Quoten) dabei sind. So etwas ist etwas für Spaßwetter, also Leute die Wetten nur zur Unterhaltung betreiben.
Noch schlimmer wird es, wenn die Spiele, auf die gesetzt wird, an verschiedenen Tagen stattfinden. Es kommt vor, dass am ersten Tag alle Spiele gewonnen werden. Dann stellen diese Spieler fest, dass sie eigentlich schon viel gewonnen haben. Da sie die bereits gewonnenen Spiele aber mit Spielen am nächsten Tag kombiniert haben, wird quasi das gesamte gewonnene Geld – und das können schon mehrere tausend Euro sein – auf diese weiteren Spiele gesetzt wird wo alles wieder verloren gehen kann.
Jetzt bekommen sie kalte Füße und wollen zumindest einen Teil des bereits gewonnenen Geldes ins Trockene bringen. Dies geht dann nur durch „Absichern“ der gewonnenen Wetten. Das bedeutet, dass die Wette auf das ausstehende Spiel nicht annuliert werden kann, aber dass zusätzlich auf den gegenteiligen Ausgang dieser ausstehenden Wette gesetzt wird. Das hat zur Folge, dass man einen sicheren Gewinn hat, der aber natürlich deutlich niedriger ist als der Gewinn, falls die ausstehende Wette gewonnen würde.
Dadurch, dass die Quoten zu denen abgesichert wird in der Regel Undervalue-Quoten sind, ist der Gewinn meist auch deutlich geringer, als wenn auf das ausstehende Spiel oder die ausstehenden Spiele des nächsten Tages von vorn herein verzichtet worden wäre. Daran sieht man deutlich, dass es sehr viel klüger gewesen wäre, auf die zusätzlichen Spiele des nächsten Spieltages zu verzichten. Den Gewinn der Spiele davor kann man bei Bedarf immer noch – auch teilweise – auf diese Spiele setzen.
Man sollte sich vor Augen halten, dass es bei einer solchen Wette zwei Möglichkeiten gibt: Entweder ist sie schon am ersten Tag verloren, oder der gesamte erste Tag wird gewonnen. Dann ist man immer in der Situation, sehr viel Geld auf Spiele des nächsten Tages gesetzt zu haben. Wer in einem solchen Fall nicht die Nerven hat, die Wette stehen zu lassen und alles zu riskieren, für den machen Kombis über mehrere Spieltage hinweg keinen Sinn.
Fehler 3: „Ich glaube, Liverpool wird gewinnen, also setze ich darauf“
Anfänger sehen Sportwetten meist als Ratespiel, bei dem es darum geht zu erraten, wer der Sieger eines Spieles sein wird. Sie wissen nicht, worum es beim Sportwetten geht.
Fehler 4: „Der Ausgang dieses Spieles ist sicher“
Wenn ein bestimmter Ausgang sicher ist, dann ist natürlich jede Quote größer als 1 eine Value-Quote. Allerdings ist etwa die Einschätzung, dass der Sieger eines Fußballspieles schon vor dem Spiel sicher ist immer eine Fehleinschätzung. Ein Ausgang kann sehr wahrscheinlich sei, sicher sind in der Regel aber keine Wetten, die noch irgendwo angeboten werden.
Fehler 5: „Experten“ in Foren blind nachtippen
In Webforen geben Experten und solche, die sich dafür halten, gerne ihre Tipps für aktuelle Sportereignisse bekannt. Manche begründen diese Tipps sehr fundiert und schreiben ganze A4-Seiten Analyse, andere begnügen sich mit „Tabellenführer gegen Abstiegskandiat: Klare Sache.“ Diese Analysen zu lesen kann eine sinnvolle Ergänzung einer eigenen Analyse sein. So werden oft Aspekte angesproche, die man in der eigenen Analyse übersehen hat. Keinesfalls aber sollte man einfach Tipps aus diesen Foren blind nachspielen.
Fehler 6: Livewetten in der „Hitze des Gefechts“
Ein Sportereignis kann sehr spannend und aufregend sein. Sich von dieser Aufregung anstecken zu lassen und während des Spieles schnelle Livewetten zu platzieren ist da oft eine große Versuchung. Beim Livewetten müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Umso kühler und klarer muss man analysieren. Sich voll Begeisterung ins Livewetten zu stürzen, kann fatale Folgen haben.
Fehler 7: Nur bei einem oder zwei Buchmachern wetten
Für erfolgreiches Wetten ist es unerlässlich, immer die besten am Markt erhältlichen Quoten zu spielen. Eine niedrigere als die Höchstquote zu spielen, bedeutet definitiv Geld zu verschenken. Jeder Euro, den man mehr hätte bekommen können nachdem eine Wette gewonnen ist, fehlt am Ende in der Abrechnung, die zeigt, ob man mit seinen Wetten insgesamt Profit oder Verlust gemacht hat. Ob ein Ergebnis zur Quote von 1,75 oder 1,8 getippt wird, ist ein großer Unterschied!
Um ernsthaft Sportwetten zu betreiben, muss man Wettkonten bei fast allen größeren Wettbüros und zumindest einer Wettbörse haben. Bei den Wettbörsen genügt eine, das sich die Quoten der Börsen immer aneinander angleichen. Man muss nicht auf allen seinen Wettkonten Geld liegen haben, da Geld sehr schnell auf diese Konten überwiesen werden kann. Mit Kreditkarte oder Bezahldiensten wie Moneybookers steht Geld innerhalb von Sekunden zum Wetten zur Verfügung.
Fehler 8: Gleich mit hohen Einsätzen einsteigen
Ein beliebter Fehler von Anfänger ist auch, gleich von Anfang an hohe Einsätze zu tätigen. Man will schließlich satte Gewinne sehen und das geht nur mit satten Einsätzen. Das Ziel eines Anfängers im Sportwetten darf nicht das Profit machen sein. Sein Ziel muss sein, Erfahrungen zu sammeln und vor allem das richtige Analysieren von Sportereignissen zu lernen. Da dabei immer viel „Lehrgeld“ bezahlt werden muss, sollten die Einsätze gering gehalten werden.
Es sollte aber auch nicht nur auf dem Papier mit Spielgeld gearbeitet werden. Die Gefahr ist groß, dass die Analyse dann zu oberflächlich erfolgt „weil es eh nur Spielgeld ist“. Dann führen diese Analysen zu anderen Ergebnissen als sie bei Echtgeld-Wetten führen würden. Geringe Einsätze sorgen meist dafür, dass Analysen mit den nötigen Sorgfalt durchgeführt werden.
Fehler 9: „Ich spiele nur Quoten zwischen X und Y. Alles andere bringt nichts.“
Es spricht zwar nicht direkt etwas dagegen, nur bestimmte Quoten zu spielen, solange diese Value haben. Allerdings schränkt es die Wettauswahl dadurch völlig unnötig ein. Wer ernsthaft Profit mit Sportwetten machen will, der kann auf sehr niedrige oder sehr hohe Quoten nicht verzichten. Er muss alle Quoten spielen, die seiner Meinung nach Value haben.
Fehler 10: Extrem niedrige Quoten zu sorglos anspielen
Quoten zwischen 1,01 und 1,05 können Value haben. Wenn das so ist, ist es auch profitabel sie zu spielen. Für eine Wahrscheinlichkeit von 99 % wäre 1,02 eine gute Value-Quote. Beträgt die Wahrscheinlichkeit allerdings nur 97 % so ist die 1,02 eine sehr schlechte Quote. Das Problem ist nun, dass die Einschätzung, ob eine Eintrittswahrscheinlichkeit nun 97 oder 99 Prozent beträgt, für einen Anfänger sehr schwer ist. Entsprechend oft verschätzen sich Anfänger dabei auch. Sich um zwei Prozentpunkte zu verschätzen, ist bei Quoten um 2,0 kein Problem. Bei extrem niedrigen Quoten aber ein sehr großes. Deshalb wird Anfängern meist von diesen Niedrig-Quoten abgeraten.
Fehler 11: Identische Wetten mit verschiedenen Quoten übersehen
Bei vielen Buchmachern wird ein und die selbe Wette mehrmals angeboten. Beispielsweise „Draw no Bet“ und „AHC 0“. Obwohl beides die genau gleiche Wette sind, werden verschieden hohe Quoten angeboten. Ob dies ein Versehen oder Absicht ist, ist schwer zu sagen. Der Unterschied ist meist nicht sehr groß. Auf jeden Fall verschenkt aber jeder Wetter Geld, der auf die niedrigere Quote setzt.
Einige Beispiele für identische Wetten mit verschiedener Bezeichnung die oft zu verschiedenen Quoten angeboten werden:
AHC 0 = Draw no bet
AHC -0,5 = Sieg
AHC +0,5 = Doppelte Chance Sieg oder Remis = Sieg bei Handicap 1:0
AHC -1,5 = Sieg bei Handicap 0:1
under 2,5 goals = 0 bis 2 Tore
Ergebnis 0:0 = under 0,5 goals
Heimmannschaft Cleansheet = Auswärtsmannschaft schießt mind. ein Tor: NEIN
Fehler 12: Bei dubiosen Wettanbietern anmelden
Es gibt leider unzählige betrügerische Buchmacher, bei denen man davon ausgehen kann, dass man das Geld, das man auf deren Wettkonten hat, nie wieder sehen wird. Es gibt im Internet verschiedene Webseiten wie z. B. bookmakersreview.com, welche alle Buchmacher bewerten und vor dubiosen Anbietern warnen. Bevor man ein Wettkonto bei einem neuen Anbieter eröffnet, sollte man auf jeden Fall eine solche Seite konsultieren.